Friedrich II. von Hohenstaufen, der Herausgeber dieses halben Augustalis, war seit 1197 König von Sizilien; 1212 wurde er zum deutschen König und 1220 auch zum Kaiser gewählt (bis 1250). Wie kein anderer Herrscher seiner Zeit verkörperte er die Verbindung von Antike und Neuzeit, von Morgenland und Abendland.
Auf dieser Goldmünze dokumentierte Friedrich II. sein Sendungsbewusstsein: Der Kaiser wurde in antiker Gewandung abgebildet, den Lorbeerkranz auf dem Haupt - ganz in der Tradition der alten römischen Herrscher, als deren Nachfolger im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation sich Friedrich verstand.
Friedrichs Herrscherwille manifestierte sich auch in dem Adler auf der Rückseite, seit der Antike Herrschafts- und Machtsymbol. Zwar zeigten die Augustalen Friedrichs II. noch kein echtes Herrscherporträt, aber sie wiesen voraus auf die Wiedergeburt der römischen Antike in der Zeit der Renaissance.