Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Savoyen, Karl I., Testone

An Herausforderungen scheitert oder wächst man. Dies gilt nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für ganze Familien und sogar für Staatsgebilde. Das Haus Savoyen, dessen Wurzeln ins 11. Jahrhundert zurückreichten, brachte immer wieder starke Persönlichkeiten hervor. Eine solche war auch Karl I., der Savoyen von 1482 bis 1490 regierte. Der junge Herzog bewies frühzeitig einiges an Tatkraft, um sein Land, das in den Jahren zuvor in Auseinandersetzungen mit Burgund, den Eidgenossen und Mailand an Macht verloren hatte, wieder zu stärken. Dabei war Karl, als er Herzog von Savoyen wurde, noch minderjährig, und starb bereits mit 22 Jahren. Entsprechend jugendlich ist sein Porträt auf diesem Testone. In Anlehnung an die Porträtmünzen von Mailand und Venedig liess Karl 1485 im Herzogtum Savoyen ebenfalls Testoni schlagen. Karl war damit ein echter Trendsetter, denn in Frankreich und nördlich der Alpen sollte es noch fast 20 Jahre dauern, bis ein Fürst sein Porträt auf Münzen prägen liess.