Heiliges Römisches Reich, Fürstbistum Salzburg, Sigismund III. von Schrattenbach, Doppeldukat 1765

Die Staatsfinanzen des Erzbistums Salzburg waren komplett abhängig vom Salzabsatz. Deshalb war es für das Ländchen eine Katastrophe, dass seit dem 17. Jahrhundert eine Verdrängung des Salzburger Salzes von den Habsburger Märkten erfolgte, weil sich diese zunehmend selbst versorgten. Salzburg musste nun um sein Salz überhaupt loszuwerden, mehr als zwei Drittel seiner Produktion zu einem fix vereinbarten Preis an Bayern verkaufen. Von dort aus wurde es – mit einem guten Gewinn für das bayrische Haus Wittelsbach – in entferntere Gegenden wie die Schweizer Bergorte abgesetzt. Nachdem nun Bayern und Österreich den Salzmarkt beherrschten, konnten sich die Wittelsbacher die Abhängigkeit Salzburgs zunutze machen: In finanziellen Krisensituationen oder bei Wechselkursstreitigkeiten wurden Zahlungen schlicht verweigert. Dadurch wurde Salzburgs ohnehin chronische Finanzkrise noch zusätzlich verschärft. Da jedoch andere Grossabnehmer nur über bayrisches oder habsburgisches Gebiet zu erreichen waren, konnte sich das Erzbistum gegen diese Praktiken kaum wehren. So mussten sich die Erzbischöfe wiederholt zu Vereinbarungen bereit erklären, die für sie alles andere als vorteilhaft waren.

Ausgabejahr

1765 n. Chr.