Heiliges Römisches Reich, Friedrich der Schöne und Leopold I., Brakteat

Zofingen war im Mittelalter ein lebhafter Marktort am Handelsweg von Basel nach Luzern. Die Stadt verfügte auch über eine Münzstätte; im 13. Jahrhundert gaben hier zunächst die Grafen von Frohburg Geld aus, und im 14. Jahrhundert folgten die Habsburger. Die Zofinger Münzherrschaften gaben allerdings keine eigenständigen Münztypen aus, sondern beschränkten sich auf Beischläge.

Jeder Münzherr ist daran interessiert, sein Geld unter das Volk zu bringen. Schliesslich ist die Münzprägung ein Geschäft wie jedes andere – solange die Herstellungskosten einer Münze unter ihrem Nennwert liegen, verdient der Herausgeber daran. In unbedeutenden Münzstätten wurden deshalb im Mittelalter gerne Beischläge heraus gebracht: Münzen nach dem Vorbild beliebter fremder Münzen. Beischläge waren nicht eigentlich Fälschungen, denn sie imitierten ihr Vorbild nicht im Detail. Allerdings musste man manchmal schon sehr genau hinsehen, um die Herkunft eines Beischlags zu erkennen.

Dieser Pfennig aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist der Zofinger Beschlag einer der häufigsten Zürcher Pfennige jener Zeit. Das Zürcher Vorbild zeigte die Äbtissin des Fraumünsters mit Schleier von vorne und die Umschrift ZVRICh. Auf dem Zofinger Pfennig wurde die Äbtissin durch den Stadtheiligen Mauricius ersetzt; die Legende ZOVI ist durch einen Halbmond und zwei Sterne unterbrochen. Trotz der Abwandlung ist die Täuschungsabsicht deutlich.

Ausgabejahr

ca. 1320 n. Chr.