Westfränkisches Königreich, Odo, Denar (Pfennig)

König Odo (888-898) war kein Karolinger, sondern stammte aus der Dynastie der Robertiner – der schärfsten Konkurrenten der Karolinger um die Macht im Westfränkischen Reich. Während Odos Regierungszeit tobte denn auch ein Bürgerkrieg zwischen seinen Anhängern und denen des Karolingers Karl dem Einfältigen. Doch Odo sicherte seine Stellung als König und wahrte die Einheit und Selbständigkeit des westfränkischen Reiches. Seine Herrschaft sah er in der Kontinuität seiner karolingischen Amtsvorgänger. Diese Haltung kam auch in seiner Münzprägung zum Ausdruck, wie dieser Pfennig deutlich zeigt. Er orientiert sich an einem Münzbild, das Karl der Grosse im Jahr 793 eingeführt hatte. Die Vorderseite trägt Odos Monogramm, die Rückseite ein Kreuz. Die Umschrift auf der Vorderseite lautet MISERICORDIA D(e)I (durch Gottes Barmherzigkeit), die Rückseite nennt den Prägeort der Münze: BLESIANIS CASTR(um), die Burg von Blois.

Ausgabejahr

ca. 890 n. Chr.