Republik Zürich, Taler (Wasertaler) 1660

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebten rund 9000 Personen in Zürich, von denen etwa 1500 zu den Bürgern gehörten – ein kleiner Kreis also, in dem Solidarität, aber auch Neid gediehen. Das wusste auch Johann Heinrich Waser, als er 1652 zum Bürgermeister gewählt wurde. Waser achtete deshalb penibel darauf, alle Kosten und Einnahmen, die ihm aus seinem Amt erwuchsen, schriftlich festzuhalten.

Tatsächlich wurde Waser Bestechlichkeit vorgeworfen, als er 1663 einen Soldvertrag mit dem französischen König Ludwig XIV. abschloss. Zwar wurde er 1669 in einem grossen Prozess von jeglichem Verdacht freigesprochen. Doch das Gerede verstummte nicht.

Ein sichtbares Zeichen für die Ablehnung Wasers im Zürcher Volk waren seine Münzen. Man behauptete, das kleine Ornament unter der Jahreszahl sei eine französische Lilie, mit der Waser schon 1660 seine profranzösische Gesinnung gezeigt habe. Die Zürcherinnen und Zürcher verweigerten den Gebrauch dieser Münzen – und nannten sie abwertend 'Wasertaler' oder 'Hochmutstaler'. Die Wasertaler mussten schliesslich aus dem Verkehr gezogen weden. Sie wurden mit neuen Stempeln überprägt, weshalb sie heute sehr selten sind.

Ausgabejahr

1660 n. Chr.