Reich der Westgoten, Imitativer Solidus im Namen Valentinians III.

Obwohl die westgotische Münzprägung stark vom spätrömischen Reich beeinflusst war, zeigte sie doch charakteristische Züge. Die Vorderseite dieses Solidus trägt nach römischem Vorbild die Büste von Valentinian III. (425-455 n. Chr.), der auch auf der Rückseite abgebildet ist. Dort hält er in der linken Hand eine kleine Statue der Siegesgöttin Viktoria, in der Rechten einen Kreuzstab. Der eine Fuss steht auf dem Kopf einer Schlange mit Menschenkopf. Typisch westgotisch ist hingegen das Ringlein über dem Kopf des Kaisers auf der Vorderseite. Es stellt einen Lorbeerkranz dar und hat in der Mitte eine kleine, auf dieser Münze leider kaum erkennbare Hand (die Manus Dei). Sie steht für das Wahlkönigtum der Westgoten: anders als die spätrömischen Kaiser, die meist ihre Erben als Mitkaiser krönen liessen, sicherten die Westgoten die Kontinuität der Dynastie durch Wahl.

Ausgabejahr

ca. 450 n. Chr.