Schweizerische Eidgenossenschaft, Fettkarte, August 1918

Der Erste Weltkrieg (1914-1918) traf die Schweiz schlecht vorbereitet. Die Regierung hatte keinerlei Vorkehrungen zur Versorgung der Bevölkerung getroffen, und so traten bald Engpässe ein. Es kam zu einer massiven Teuerung, und weil die zum Wehrdienst einberufenen Männer damals noch keinerlei Verdienstausfallentschädigung bekamen, litten vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten harte Not. Im März 1917 führte die Regierung dann endlich die Rationierung von Lebensmitteln ein und gab Lebensmittelkarten aus, um wenigstens die grundlegende Versorgung der Menschen zu gewährleisten. Doch längst nicht alle konnten es sich leisten, die Güter auch zu kaufen, zu denen sie berechtigt waren. So entwickelte sich ein schwunghafter Handel mit den Lebensmittelkarten, der erst aufhörte, als die Lebensmittelrationierung ab September 1919 aufgehoben wurde.