Reich der Westgoten, Tremissis im Namen von Justinian

Die westgotische Münzprägung war von den Münzen des späten römischen Reiches beeinflusst. Die Inschriften und Münzbilder dieser pseudokaiserlichen Prägungen waren grobe Nachahmungen ihrer kaiserlichen Vorbilder. Doch im Lauf der Zeit bildeten sich «nationale» Besonderheiten heraus: Die westgotischen Münzen waren nun nicht mehr nur blosse Kopien, sondern begannen, eigenständige Züge zu tragen. Diese Verselbständigung vollzog sich in mehreren Schritten. Diese Prägung ist allerdings noch eine getreue Kopie der Münzen des weströmischen Kaisers Majorian (457-461). Sie zeigt den Kaiser auf der Vorderseite, während die Rückseite ein griechisches Kreuz in einem Kranz trägt. Das Wort COMOB unterhalb des Kranzes steht für «Constantinopoli obryzum», das auf oströmischen Goldmünzen als CONOB gebräuchlich war.

Ausgabejahr

ca. 457-461 n. Chr.