Iberische Halbinsel, Reich der Westgoten, Rekkared I., Tremissis

Das Reich der Westgoten lag ursprünglich in Südfrankreich und wird heute nach seiner Hauptstadt Toulouse meist als Tolosanisches Reich bezeichnet. Ab dem Beginn des 6. Jahrhunderts jedoch wurden die Westgoten aus Frankreich verdrängt. Sie wichen nach Spanien aus, wo sie um die neue Hauptstadt Toledo das sogenannte Toledanische Reich aufbauten. Damals begann auch eine Neuorientierung des westgotischen Münzwesens. Bis dahin hatten die westgotischen Könige einfach das römische Münzgeld imitiert. Sie betrachteten sich als Erben des untergegangenen weströmischen Reiches und sahen deshalb in der Nachahmung des kaiserlichen Geldes keinen Rechtsbruch. Erst ab 580 wurde ein eigenständiges westgotisches Münzbild eingeführt. Von nun an zeigten beide Seiten der Münze die Frontalbüste des Königs. Die Vorderseite nannte seinen Namen und den Titel REX. Die Rückseite trug den Namen der Prägestätte und ein schmückendes Beiwort – hier ist es PIUS, fromm. Das Beiwort bezog sich natürlich auf den König, musste aber aus Platzgründen auf der Rückseite der Münze untergebracht werden.

Ausgabejahr

ca. 600 n. Chr.