Moesien, Istros, Hemiobol

Istros war eine antike Stadt nahe der Mündung der Donau ins Schwarze Meer, im heutigen Rumänien. Seine Münzen haben eine rätselhafte Darstellung auf der Vorderseite: zwei jugendliche Köpfe, die in divergierenden Richtungen dargestellt sind.

Das Münzbild könnte sich auf den Auf- und Untergang des Sonnengottes Helios beziehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Köpfe einen in der Antike weit verbreiteten Mythos über die beiden Flussarme der Donau darstellen. Man wusste dass sich einer der beiden Arme ins Schwarze Meer ergiesst, und vermutete von dem anderen, dass er in die Adria münde. Damit, so glaubte man, verbinde die Donau die beiden wichtigen Handelsrouten nach Osten und nach Westen.

Die Rückseite unseres halben Obols stellt einen Seeadler dar, der einen Delfin packt. Es handelt sich dabei um ein von den frühen Bronzemünzen von Olbia übernommenes Motiv.