Liberia/Sierra Leone/Guinea, Volk der Kissi, Kilindi

Der Name dieses Geldes ist Kilindi. Doch da diese Stäbchen vom Volk der Kissi hergestellt wurden, war bei den Europäern die Bezeichnung Kissipenny üblich. Die Kissi leben im Hinterland Guineas, Liberias und Sierra Leones. Doch wurden Kissipennys keineswegs nur im Stamm der Kissi benutzt. Von etwa 1880 bis in die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts hatten sie ein Umlaufgebiet, das bis in den Senegal hinein reichte. Ein einzelner Kissipenny hatte nur eine geringe Kaufkraft. Deshalb wurden die Stäbchen meist in ganzen Bündeln gehandelt. Der Wert einer Kuh lag z. B. bei 30-40 Bündeln à 20 Stäbchen. Genau so hatte sich übrigens auch das Münzsystem der alten Griechen entwickelt – hier liefen im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. eiserne Bratspiesschen um, die sogenannten Obole, von denen sechs eine Drachme ergaben.

Ausgabejahr

bis Mitte 20. Jh. n. Chr.