Vereinigtes Königreich Grossbritannien, J. Clarke's Market Place, Token im Wert von 1/2 Penny 1794

Token sind private Marken, man könnte sie auch Notmünzen nennen, die in Grossbritannien im 18. Jahrhundert verbreitet waren. Grund für die massenhafte Emission von solchen Privatgeldern war der chronische Kleingeldmangel, unter dem England zu jener Zeit litt: Die britische Regierung beharrte nämlich auf dem Prinzip, dass Geld aus Edelmetall zu bestehen habe. Dieser Grundsatz machte die Herstellung von Kleinmünzen zu einem höchst unrentablen Geschäft. Doch statt neue Wege zu gehen und Münzen aus billigem Material herzustellen, zog sich die Regierung lieber ganz aus dem Kleinmünzengeschäft zurück. Doch Wirtschaft funktioniert nicht nur mit wertvollen Gold- und Silbermünzen: für den täglichen Bedarf braucht man auch Kleingeld. Deshalb begannen britische Privatleute und Firmen, sogenannte Token auszugeben. Meist waren es Stücke im Wert von einem halben Penny, seltener auch ganze Pennys. Diese Token zeigten eine unerschöpfliche Vielfalt an Darstellungen – Porträts, Stadtwappen, Segelschiffe, Stadtbilder oder historische und allegorische Darstellungen. Viele Kaufleute nutzten die Gelegenheit, sich ein Denkmal zu setzen und übertrafen sich gegenseitig in der Herstellung besonders hübscher Münzen.