Römische Kaiserzeit, Claudius, As

Der römische Kaiser Claudius (41-54) litt seit seiner Kindheit an einer nicht näher bekannten Krankheit. Wenn er zornig war tropfte seine Nase, sein Mund schäumte, er begann zu stottern und sein Kopf zitterte. Seine Familie schämte sich deswegen sehr für ihn. Seine Gebrechen machten ihn in ihren Augen unfähig, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. So wurde der junge Claudius Historiker.

Obwohl er ein Grossneffe des ersten Kaisers Augustus und ein Neffe des zweiten Kaisers Tiberius war, galt Claudius als aussichtsloser Kandidat für das Kaiseramt. Als jedoch die Prätorianer den unfähigen dritten Kaiser Caligula ermordeten, wählten sie Claudius als seinen Nachfolger.

Das allerdings war in den Augen des Senats ein Problem: Ein Kaiser, den die Prätorianer 'gemacht' hatten, durfte einfach nicht besser sein als ein Caligula, der vom Senat mit grossem Pomp als Herrscher anerkannt worden war. So schrieb man Claudius alles Schlechte zu, um die Unfähigkeit der Soldaten, einen Kaiser zu ernennen, deutlich hervorzuheben. In den Quellen wird Claudius deshalb als weltfremder Tropf und Halbidiot darstellt – ein unverdienter Ruf, den er aber bis heute nicht ganz losgeworden ist.

Ausgabejahr

ca. 41-54 n. Chr.