Kaisereich China, Qing-Dynastie, Guangxu und seine Frau, Glückwunsch- und Hochzeitsdoppel-Ch'ien

Münzen galten in China seit jeher als Amulette, als Schutz gegen krank machende Dämonen und andere negative Kräfte. Und natürlich standen Münzen als Glücksbringer bei besonderen Ereignissen hoch im Kurs. So gab es Geburtstagsgeld, Examensgeld oder Hochzeitsgeld: Seit der Tang-Zeit war es Sitte, ein auf dem Bett sitzendes Brautpaar mit Geld zu bewerfen; die Braut musste die Münzen mit ihrem Rock auffangen. Es handelte sich aber nicht um gewöhnliches Geld, sondern um Glücksmünzen mit Aufschriften wie «Langes Leben, Reichtum, Ehre», «Wie Fische im Wasser», «Mögt ihr fünf Söhne und eine Tochter bekommen» oder «Mögt ihr in Eintracht alt werden». Ein derart weit verbreitetes Brauchtum machte natürlich auch vor dem Kaiser nicht halt. «Palastgeld» nannte man jene Ausgaben, die für besondere Anlässe im kaiserlichen Palast hergestellt wurden. Der abgebildete Doppelkäsch ist eine Glücksmünze zur Hochzeit des Qing-Kaisers Puyi (1875-1908) mit einer seiner Frauen.

Ausgabejahr

ca. 1875 n. Chr.