Byzantinisches Kaiserreich, Philippikos Bardanes, Solidus

Mit Ausnahme von Sklaven, Eunuchen und Klerikern konnte in Byzanz jeder Kaiser werden. Dass die Regierungsfolge nicht dynastisch geregelt war, gab dem byzantinischen Kaisertum zwar eine grosse Dynamik, hatte aber auch zur Folge, dass ein schwacher Herrscher nachgerade dazu einlud, gestürzt zu werden. Solche Putschversuche kamen in Byzanz denn auch häufiger vor als in den meisten anderen Staaten: Mehr als dreissig Prozent der byzantinischen Kaiser wurden gestürzt oder im Amt getötet. Philippikos Bardanes war ein armenischer Schiffskapitän, der mit der Kaiserwürde, die ihm 711 in den Schoss fiel, völlig überfordert war. Innerhalb kurzer Zeit schaffte er sich als Häretiker nicht nur im eigenen Land zahlreiche Feinde, sondern überwarf sich auch mit dem Papst in Rom. Der heilige Vater verbot dem byzantinischen Kaiser daraufhin die Prägung von Münzen mit seinem Porträt. Bereits 713 wurde Philippikos vom Thron gestürzt und geblendet.

Ausgabejahr

ca. 711 n. Chr.