Papua-Neuguinea, Boiken-Gebiet, Kette aus Konusschneckenböden

Solche mit Konusschneckenböden besetzten Bänder werden von den Boiken in Papua-Neuguinea zur Zahlung des Brautpreises benutzt. Der Brautpreis ist eine in vielen Kulturen verankerte Sitte. Dabei überreicht die Familie des Bräutigams der Familie der Braut vorher vereinbarte Gaben. Heute handelt es sich dabei oft um Geld. Aber in traditionellen Kulturen bestand – und besteht – die Brautzahlung aus ganz bestimmten Gaben. Sie repräsentieren den Status der Frau, die mit der Heirat in einem neuen Familienverband einen neuen Status einnehmen wird. Durch den Tausch – nämlich der Objekte gegen die Frau – werden die beiden Familienverbände einander aber auch dauerhaft verpflichtet. Die Brautzahlung ist also kein Kauf, wie wir ihn kennen, sondern eine Art der Abgeltung. Sie wird erforderlich, weil ein für die Gemeinschaft notwendiges Mitglied mit der Heirat diese Gemeinschaft verlässt und damit der Gemeinschaft des Bräutigams nützlich wird. Die Abgeltung kann nur in Form von ganz bestimmten Objekten in einem durch die betroffenen Parteien festgelegten Verhältnis erfolgen.