Batavische Republik für Niederländisch-Indien, 1/4 Gulden 1802

Die Niederländische Ostindienkompanie VOC, die 'Vereenigde Oostindische Compagnie', war seit dem frühen 17. Jahrhundert die dominierende Macht auf dem malaiischen Archipel. 1619 gründete sie Batavia, das heutige Jakarta, und errichtete dort ihren Haupthandelsstützpunkt. Das Kerngeschäft der Kompanie waren Gewürze – Sandelholz, Nelken, Muskat, Zimt und Pfeffer; ihre Macht beruhte auf der Kontrolle der Gewürzhandelsrouten nach Europa. Die VOC war eine der grössten Handelsunternehmungen der frühen Neuzeit, und die erste, die Aktien ausgab.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts geriet die VOC in finanzielle Schwierigkeiten und wurde aufgelöst. Der niederländische Staat nahm nun den Gewürzhandel und die Gebiete der VOC in die eigenen Hände. Allerdings befanden sich die Niederlande selbst zu jener Zeit im Umbruch: in Frankreich hatte gerade Napoleon Bonaparte die Macht errungen; 1794 rückten französische Truppen in die Niederlande ein. Im Jahr darauf wurde die Republik der Vereinigten Niederlande in eine französische Tochterrepublik umgewandelt, die so genannte Batavische Republik.

Zu den Privilegien der VOC hatte auch die Ausgabe von Münzen für ihre Gebiete gehört. Nach ihrer Übernahme durch den Staat wurden diese nun im Namen der Batavischen Republik ausgegeben; trotzdem zeigt dieser Viertelgulden noch den Löwenschild der Vereinigten Niederlande. Auf der Vorderseite ist ein Ostindienfahrer zu sehen, ein typisches Segelschiff der VOC – mit grossem Laderaum zum Transport möglichst vieler Waren, und mit guter Bewaffnung zur Abwehr von Piraten.