Deutsches Kaiserreich für Deutsch-Ostafrika, Wilhelm II., 1 Rupie 1890

Die Rupie war die wichtigste Silbermünze Indiens und erlangte auch weit über die Grenzen des Subkontinents hinaus als Handelsmünze Bedeutung. So gelangte sie im Verlauf des 18. Jahrhunderts auch an die ostafrikanische Küste. Als die Kolonisationsarmeen des deutschen Kaiserreichs im Jahr 1884 in Ostafrika ankamen, trafen sie dort auf eine gut etablierte Rupienwährung. Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft, in deren Händen die Verwaltung des deutschen Schutzgebietes Ostafrika zunächst lag, änderte an der Rupienwährung nichts. Im Gegenteil: Sie begann selbst Rupien auszugeben. Die kupfernen Pesas und silbernen Rupien der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft wurden in Berlin geprägt und nach Afrika verschifft. Die Vorderseite zeigte das Abbild des deutschen Kaisers, Wilhelms II. (1888-1918), auf der Rückseite war das Wappen der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft zu sehen: ein unter einer Kokospalme marschierender Löwe. Die deutsch-ostafrikanischen Kolonialmünzen waren bis in die 1920er-Jahre im Umlauf.