Heiliges Römisches Reich, Stadt Zürich, Groschen 1563

Bis 1648 gehörte Zürich – der Reichsadler auf der Rückseite dieser Münze zeigt es – formell zum Heiligen Römischen Reich. Deshalb hielt sich die Stadt bei ihrer Münzprägung an die Bestimmungen der 1559 auf dem Reichstag zu Augsburg erlassenen Münzordnung. Danach sollte die Vorderseite die Herkunft des Geldes zeigen, was hier durch den Zürcher Schild ausgedrückt wurde. Dafür mussten die Rückseiten der Münzen Reichsadler und die Wertangabe aufweisen. Der Adler trägt eine 3 auf der Brust, es handelte sich um ein 3-Kreuzer-Münze, einen sogenannten Groschen.

Ab 1550 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage vieler Zürcherinnen und Zürcher. Die Bevölkerung vervielfachte sich zwischen 1529 und 1585 um fast die Hälfte, nämlich von rund 55'000 auf rund 79'000 Einwohne; Arbeit zu finden wurde für viele schwierig. Ab 1570 verschlechterte sich zudem das Klima, was zu Missernten und Teuerung führte. Massenarmut war die Folge. Die Preise für Grundnahrungsmittel stiegen massiv. Während der Preis für 1 Kilogramm Korn um 1560 noch bei rund einem halben Kreuzer gelegen hatte, stieg er bis 1571 auf mehr als 2,2 Kreuzer pro Kilo an.