Heiliges Römisches Reich, Fürstbistum Salzburg, Johann Ernst von Thun und Hohenstein, 1/4 Dukat 1705

Zwischen dem Haus Habsburg und der französischen Krone tobte ein erbitterter Krieg um die spanische Erbfolge. Manche Historiker bezeichnen diesen Krieg als den «ersten Weltkrieg der Neuzeit». In diesen spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) wurde auch das Erzstift Salzburg verwickelt. Das benachbarte Bayern stellte sich nämlich auf die Seite der Franzosen – damit hatte Salzburg den Feind sozusagen vor seiner Haustüre. Die notwendigen Gegenmassnahmen kosteten die Salzburger Bürger beträchtliche Summen. Die Stadtbevölkerung musste bewaffnet und verproviantiert werden; es wurde auch die Landfahne aufgeboten und als besondere Massnahme ein Regiment aufgestellt. Zwei Jahre dauerten die Spannungen, bis Bayern 1704 von Österreich besetzt wurde. Damit wurde das Salzburger Regiment im Bistum nicht mehr gebraucht. 1705 wurde es zur Verstärkung des Reichsheers an den Oberrhein verlegt. Doch die Moral der Salzburger Soldaten war schlecht: Innerhalb von nur vier Jahren desertierten 300 Mann – insgesamt ein Fünftel des gesamten Bestandes. Der Rest konnte erst 1713, nach fast zehnjährigem Dienst in der Reichsarmee, in die Heimat zurückkehren.

Ausgabejahr

1705 n. Chr.