Kanton Zürich, 3 Haller

Diese Kleinmünze wurde in einer Zeit geschlagen, in der die Vorherrschaft der Stadt über den Kanton Zürich zu Ende ging. Theoretisch waren sich Stadt und Land seit der Einführung einer liberalen Kantonsverfassung im Jahr 1831 gleichgestellt. 1833 hatte die Regierung die städtischen Befestigungsanlagen schleifen lassen, als sichtbares Zeichen dieser Gleichstellung. In der Realität jedoch besetzte eine kleine Gruppe von vermögenden städtischen Grossbürgern alle wichtigen Stellen im Kanton.

Dazu kam die Modernisierung; sie weckte, zusammen mit der Industrialisierung, Ängste in der Bevölkerung. Städtische Kleingewerbler, aber vor allem die heim- und handarbeitende Bevölkerung auf dem Land, sahen sich von den Anforderungen einer neuen Zeit überfordert. Als Gegner machten sie das 'Establishment' aus: die Regierung, die die religiöse und die gewerbliche Ordnung umzustürzen im Begriff war.

Im September 1839 erhob sich die Landbevölkerung; eine wütende Schar stürmte vom Land in die (unbefestigte) Stadt, lieferte sich mit bewaffneten Regierungstruppen Gefechte in den engen Gassen rund um den Paradeplatz und das Fraumünster. Vierzehn Putschisten fanden den Tod; doch die Regierung löste sich auf und machte nach Neuwahlen einer konservativen Regierung Platz. Die konservative Wende gelang allerdings nicht. Bereits 1845 kamen wieder die Liberalen an die Macht.

Ausgabejahr

ca. 1827-1841 n. Chr.