Rhodos unter den Johannitern, Helion de Villeneuve, Gigliato

Der Gigliato war der mittelalterliche italienische Groschen, eine Münze im Wert von mehreren Pfennigen. Der Name stammte von dem Kreuz auf der Rückseite, dessen Arme in Lilienblüten endeten: il giglio ist auf Italienisch die Lilie. Diese Blume gilt im Christentum als Symbol der reinen, jungfräulichen Liebe, und steht deshalb oft für die Jungfrau Maria und ihren Sohn Jesus. Diese Symbolik passte zu dem Orden vom Spital des heiligen Johannes zu Jerusalem, dem Johanniterorden. Er entstand nach der Eroberung Jerusalems im Ersten Kreuzzug (1099) zur Pflege von kranken und verwundeten Pilgern. Mit der Zeit dehnten die Ordensritter den Krankendienst auf den bewaffneten Schutz von Pilgern und den Kampf für die christlichen Kreuzfahrerstaaten aus, und aus dem Hospitaliterorden wurde ein Ritterorden. Nach dem Untergang der Kreuzfahrerstaaten siedelte der Orden 1306 auf die Insel Rhodos über, wo er sich für die nächsten 200 Jahre festsetzte. Unser Gigliato wurde unter Helion de Villeneuve (1319-1346) geprägt, dem zweiten Grossmeister des Ordens auf Rhodos. Der Ritter ist auf der Vorderseite im Gebet abgebildet; die Rückseite zeigt das erwähnte Lilienkreuz.

Ausgabejahr

1332 n. Chr.