Bistum Lausanne, Denier

Im Mittelalter war der Bischof von Lausanne nicht nur der geistliche Führer des Bistums, sonder besass auch die Hoheitsrechte und die oberste Gerichtsbarkeit über die Stadt und ihre Umgebung. Und er war der reichste geistliche Würdenträger der Schweiz: Im Jahr 1245 wurden seine Einkünfte auf über 60'000 Dukaten geschätzt.

Während fast dreihundert Jahren prägten die Lausanner Bischöfe ihr Geld anonym; so lässt sich die zeitliche Zuordnung der Münzen nur über das Bild rekonstruieren.

Dieser Denier weist eine gotische Schrift auf, eine italienische Mode, die sich nördlich der Alpen erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts durchsetzte. Daher lässt sich vermuten, dass der Prägeherr dieser Münze Bischof Aimon de Cossonay (1355-1375) war – obwohl es natürlich durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass Cossonay's Vorgänger ein trendbewusster Mann war, der die gotische Schrift bereits vor ihrer weiteren Verbreitung auf seine Münzen setzen liess.

Ausgabejahr

11.-14. Jh. n. Chr.