Der sprichwörtlich gewordene Reichtum des Königs Krösus (ca. 560-546 v. Chr.) – er spendete u. a. dem Orakel in Delphi einen goldenen Löwen von mehr als 3000 kg Gewicht – fand seinen sichtbaren Ausdruck in den unter seiner Herrschaft eingeführten Münzen. Davor wurde Elektron als Münzmetall verwendet. Unter Krösus fing man mit der getrennten Prägung von Gold- und Silbermünzen an.
Von den Münzen seines Vaters Alyattes übernahm Krösus die Löwenkopfdarstellung mit dem aufgerissenen Rachen als Münzbild. Diesem Löwenkopf wurde nun ein Stierkopf gegenübergestellt. Beide Tiere galten als Sinnbild für Kraft und Stärke, Mut und Ausdauer. Die Rückseite zeigte, wie bei allen frühen Münzen, die als quadratum incusum bezeichneten rohen Eindrücke des Oberstempels.